Wenn das Staatsfernsehen den Bürgern die Demokratie erklärt. Ohne Humor nicht auszuhalten!
Wenn das deutsche Staatsfernsehen dem Bürger die Demokratie erklären will, wird wie immer lustig, obwohl das natürlich nur noch traurig ist.
Eine NDR-Sendung über Russlanddeutsche. In der Sendung wird uns eindeutig klar, was für ein Demokratieverständnis die deutsche Regierung hat.
Meinungsfreiheit ja, aber nicht zu viel!
Die Sendung fängt erst sehr gut an. Die einleitenden Worte:
„In den letzten Jahren wurde viel über die Russlanddeutschen gesprochen, aber nicht immer mit ihnen.“ „Das versuche ich, mit diesem Film zu ändern.“
Es kommt schon sehr selten vor, dass im deutschen Staatsfernsehen so viele wahren Worte auf einmal ausgesprochen werden. Entweder sind die Russlanddeutschen böse, weil sie Putin gut finden, oder weil sie die AfD wählen.
Soll sich jetzt aber alles ändern, und können diese Menschen selber das Wort ergreifen? Klingt doch unglaublich! Die Reise beginnt in der Autowerkstatt von Waldemar.
„Eigentlich wird hier nicht über Politik gesprochen, aber für uns gibt es eine Ausnahme.“
Es ist doch schön, dass Waldemar eine Ausnahme macht und bereit ist, über Politik mit dem deutschen Staatsfernsehen zu reden.
Nach fast drei Minuten macht Waldemar gleich zwei Riesenfehler, die man in Deutschland nicht machen darf, auf einmal. Er spricht das Flüchtlingsproblem und das noch größere Demokratieproblem in Deutschland an.
„Es ist eine Gesellschaft, die mir nicht mehr gefällt, ich bin unzufrieden.“ „Was hier (Deutschland) momentan abgeht, und es ist kein demokratisches Land mehr.“
Es ist doch egal, wie der eine oder andere zu dem stehen mag, was Waldemar gesagt hat. Aber in einer Demokratie, wo angeblich Meinungsfreiheit herrscht, darf man doch im Staatsfernsehen sagen können, was man denkt, oder?
Natürlich ist das so, zumindest wenn Menschen nur das sagen, was gesagt werden darf.
Waldemar ist mit seiner Meinung „zu weit“ gegangen.
Meinungsfreiheit ja, aber bitte nicht zu viel.
Waldemar wurde natürlich sofort unterbrochen und durfte seine Meinung nicht zu Ende sagen. Die Korrespondentin ist dem Mann sofort ins Wort gefallen:
„Oha, doch (demokratisch), doch, solange wir wählen können und wir mehrere Parteien zur Auswahl haben, dann ist es auch eine Demokratie.“
Wie zynisch das Ganze ist, zeigt besonders der Name der Sendung.
„Russlanddeutsche, die AfD und ich“
Also wieder einmal eine Sendung über die „bösen“ Menschen im Land, die die „böse“ AfD wählen.
Natürlich sind der Zynismus und die Doppelmoral in Deutschland ohne Humor nicht mehr auszuhalten. Es ist aber leider so ein Humor, bei dem die Stimme lacht, aber die Seele schmerzt.