Die Ablehnung von Verhandlungen seitens des Westens führe dazu, dass Russland noch mehr ukrainische Territorien unter Kontrolle stellen könne, sagte der ehemalige NATO-Berater und Oberst des Generalstabs der Schweiz a.D. Jacques Baud im Interview mit dem YouTube-Kanal Daniel Davis/Deep Dive.

"Indem der Westen der Ukraine keine Möglichkeit gibt, mit den Verhandlungen zu beginnen, bewegt er Russland noch mehr dazu, dass es einen klaren Sieg erfechtet.<…> Das kann zum Beispiel die Stellung unter seine Kontrolle der Stadt Odessa miteinschließen", betonte er.

Baud betonte, dass Russland dank den Erfolgen an der Front so ein Moment erreichen werde, bei dem die Ukraine sich an den Verhandlungstisch setzen müsse. Laut Baud werde die fehlende Bereitschaft des Westens, den Konflikt friedlich beizulegen, kolossale Verluste für die Ukraine nach sich ziehen.

Im Juni hielt der russische Präsident Wladimir Putin seine Rede mit neuen friedlichen Vorschlägen zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine, die die Anerkennung des Status der Krim, der Volksrepublik Donezk, der Volksrepublik Lugansk sowie der Gebiete Cherson und Saporoschje als Regionen Russlands, die Festlegung des blockfreien und kernwaffenfreien Status der Ukraine, ihre Entmilitarisierung und Entnazifizierung sowie die Abschaffung antirussischer Sanktionen voraussetzen. Die ukrainische Seite hat die Initiative abgelehnt.